Mühle Bäretswil

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Die Staldenmühle ist die oberste der sieben Mühlen am Aabach, die schon in vorindustrieller Zeit bestanden. Sie ist die einzige, deren Wasserrecht nicht für die Gründung einer von über 50 Industrieunternehmungen genutzt wurde. Das Gebäude mit dem Satteldach stammt von 1791. Es gehörte zur Getreidemühle. Die Nebenmühle im Biedermeierhaus von 1824 mit dem Mansardgiebeldach enthielt eine Flachsreibe, mit der die Flachsstengel zerquetscht wurden, um die Flachsfasern zu isolieren. Im gegenüberliegenden Gebäude wurde ausserdem eine Sägerei betrieben.

Am Eingang des Kemptnertobels steht die Gebäudegruppe der Staldenmühle. Die Staldenmühle ist die oberste der sieben Mühlen am Aabach, die schon in vorindustrieller Zeit bestanden. Sie ist die einzige, deren Wasserrechte nicht für die Gründung einer der über 50 mittelgrossen Industrieunternehmungen genutzt wurde.

Das Gebäude mit dem Satteldach stammt von 1791. Es gehörte zur Hauptmühle, einer Getreidemühle. Die alte Mahlstein-Mühle fiel schon im 19. Jahrhundert der Konkurrenz der moderneren Walzenstuhlmühlen zum Opfer. Sie wurde in ein Wohnhaus mit Werkstatt umgewandelt.
Die Nebenmühle befand sich im typischen Biedermeierhaus mit dem geknickten Mansardgiebeldach. Es wurde 1824 erbaut und enthielt eine Flachsreibe, mit der die Flachsstengel zerquetscht wurden, um die Flachsfasern zu isolieren. Der Antrieb erfolgte ebenfalls durch ein Wasserrad.
Im Gebäude auf der gegenüberliegenden Strassenseite wurde ausserdem eine Sägerei betrieben.

Nicht weniger als drei Wasserrechte waren notwendig für den Antrieb der mechanischen Einrichtungen der drei Betriebsteile. Die Staldenmühle nutzte einerseits mit einer Zuleitung den Stöcktobelbach, d.h. den Oberlauf des Aabachs, den auch die Weberei Spörri und die Sägerei Stockrüti nutzten. Ausserdem nutzte sie den Staldenbach, der unterhalb der Sägerei in den Aabach mündet, und zwar sowohl direkt als auch über eine Zuleitung zum Stöcktobelbach. Seit 1937 stehen die Wasserräder und Turbinen still, und die Zuleitungskanäle wurden zugeschüttet.

(Cornel Doswald, 2019)

Quellen und Literatur

H.-P. Bärtschi, Der Industrielehrpfad Zürcher Oberland. Wetzikon: Buchverlag Druckerei Wetzikon, 1994.
J. Hanser, J. E. Schneider, Wege durch eine Industrielandschaft. Beilage in: J. Hanser (Hg.), Die industrielle Revolution im Zürcher Oberland. Wetzikon: Buchverlag Druckerei Wetzikon, 1985, 2. überarb. Aufl. 1990.

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